Hochdruckreiniger: Vergleich & Test

Artikel von Fabiane Herbst am 25. Juli 2017 um 18:25 Uhr im Forum Haus, Garten, Tiere & Pflanzen - Kategorie: Test & Vergleich

Hochdruckreiniger: Vergleich & Test

25. Juli 2017     Kategorie: Test & Vergleich
Der Hochdruckreiniger findet sich mittlerweile in vielen Haushalten und wird gerne zur Reinigung von Garten, Auto und Gräten verwendet, doch wann ist der Einsatz sinnvoll und was sollte keinesfalls mit Hochdruck gereinigt werden. Welche Hersteller und Modelle sind im Handel und wie ist die Preis-Leistung auch hinsichtlich der Haltbarkeit und Reparatur. Ein kleiner Ratgeber über Hochdruckreiniger zeigt nützliche Erfahrungen und Tipps sowie eine Kaufberatung mit aktuellen Hochdruckreinigern im Vergleich.

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Vor der Anschaffung sollte man sich überlegen, wie oft und für was genau dieses Reinigungsgerät zum Einsatz kommt, denn zum herumstehen ist die Anschaffung zu teuer und ein gemietetes Gerät oft auch langfristig noch günstiger.

Hinweise zu kritischen Anwendungen mit Hochdruck


Wer mit dem Gedanken spielt, den Hochdruckreiniger an seinem Fahrrad oder Mountainbike putzen zu lassen, sollte sich schnell wieder davon verabschieden, denn der konzentrierte Strahl dringt in Lager und Stoßdämpfer ein, welche dann Rosten, auch die Bedruckung des Rahmens kann sich lösen. Bei E-Bikes können darüberhinaus elektrische Verbindungen beschädigt werden.

Beim Reinigen des Autos mit dem Hochdruckreiniger ist vor allem drauf zu achten, dass der Abstand von mindestens 20-30 cm zum Sprühkopf / Düse eingehalten wird. Vor allem beim Felgen reinigen ist das wichtig, denn der Reifen kann durch den Wasserstrahl beschädigt werden. Die Seitenwand des Reifen ist nicht so widerstandsfähig wie dessen Profil und hier wird der Gummi durch den hohen Druck beschädigt.

Wer Steine aus Beton reinigen will, der verursacht unter anderem das abtragen einer dünnen Schutzschicht welche beim Beton aushärten entsteht, diese reduziert Ablagerungen. Der Hochdruckreiniger fräst diese dünne Schicht weg und verursacht auf der Oberfläche des Beton eine mikroskopische Aufrauhung die es Algen und Moos aber auch Schmutz viel einfacher macht anzuhaften, das bedeutet das Intervall der Verschmutzung wird immer kürzer. Gleiches gilt auch bei Betonsteinen oder Fließen.
Bei Natursteine mit sehr glatter oder polierter Oberfläche hat der Hochdruckreiniger ebenfalls den gleichen Effekt, das die Oberfläche rau wird und Schmutz schneller haften bleibt.


Welche Kennzahlen gibt es die beim Kauf beachtet werden können?


  • Viele Geräte besitzen die Möglichkeit, den Wasserdruck manuell zu regeln. Meist geschieht dies durch Drehen am Strahlrohr der an die die Spritzdüsen angeschlossen ist. Der Arbeitsdruck kann so oft stufenlos angepasst werden.

  • Ein weiterer Leistungsparameter ist die Wasser Fördermenge in Litern pro Stunde. Diese liegt bei den meisten Herstellern zwischen 300 und 600 Litern, was sich viel Anhört, aber in Wirklichkeit erheblich weniger ist, als wenn man die gleiche Zeit mit einem Gartenschlauch arbeiten würde. Was den Wasserverbrauch angeht, ist der Hochdruckreiniger deutlich umweltfreundlicher bzw sparsamer.

    Als Beispiel: Ein gewöhnlicher 1/2"(Zoll) Gartenschlauch mit 4 bar Wasserdruck verbraucht pro Stunde ca. 3.500 Liter Wasser, ein Hochdruckreiniger mit 100 bar dagegen nur ca. 400 Liter also fast 9 mal so viel.


Weiteres Kriterium ist das dazu gelieferte Zubehör. Dazu gehören verschiedene Düsen die für unterschiedliche Oberflächen geeignet sind.


  • Da ist zunächst die Handspritzpistole oder Sprühpistole zu nennen. Sie wird direkt mit dem Hochdruckschlauch verbunden und stellt daher den vollen Arbeitsdruck zur Verfügung, der am Ende des meist 5 Meter langen Hochdruckschlauches vorhanden ist. Beachten Sie: als Arbeitsdruck bezeichnet man immer den Druck, der an der Verbindungsstelle zwischen Hochdruckschlauch und der Sprühpistole herrscht, er ist etwas geringer als der Maximaldruck in der Hochdruckpumpe.

    Je nachdem, welche Düsen oder Strahlrohre auf solch einer Sprühpistole montiert sind, kann man hiermit in der Fläche oder auch gezielt in Zwischenräumen reinigen - selbst eine Dachrinne läßt sich mit einem entsprechenden 90-Grad-Aufsatz gut erreichen.

  • Flächenreiniger mit Bürste (manchmal auch als Terrassenreiniger bezeichnet) ermöglichen dagegen eine wirksame und spritzfreie Reinigung von Oberflächen im Außenbereich (z.B. Terrassen, Gehwege, Garageneinfahrten). Im Gegensatz zu den Sprühpistolen mit ihren verschiedenen Düsen sind sie eindeutig nur für die Reinigung von Flächen geeignet und haben außerdem den Vorteil, daß das vom Boden reflektierte Spritzwasser sich zunächst im Behälter des Flächenreinigers sammelt, ehe es abfließt.

    So ist man bei diesem Zubehör auch besser gegen herumfliegende Steinchen und andere Teile geschützt, die durch einen Hochdruck-Wasserstrahl von dem zu säubernden Material gelöst werden können.

  • Auf der Oberfläche von Steinplatten und auch in den Zwischenräumen zwischen den einzelnen Platten sammelt sich im Laufe der Zeit eine Menge Moos an. Auch Metallplatten sowie Fassaden bleiben davon nicht verschont.

    Zur Reinigung solcher Stellen eignet sich besonders der sog. Dreckfräser, der einen harten Punktstrahl erzeugt und diesen zusätzlich rotieren läßt. Die Kombination eines konzentrierten Punktstrahls mit einem Flachstrahl läßt den Dreckfräser zum idealen "Entmooser" im Garten und an Hauswänden werden. Er ist daher auch bei fast allen Geräten bei der Auslieferung dabei, wird aber manchmal anders bezeichnet, z.B. als "3 in 1 Spritzdüse" mit Hochdruck-Flachstrahldüse und Rotordüsenkopf. Gemeint ist aber immer dasselbe.
    Bei einer solchen Tiefenreinigung von Terrassenplatten sollte man daran denken, die Zwischenräume anschließend wieder mit feinem Fugensand aufzufüllen.

  • Waschbürsten, auch solche mit einem rotierenden Bürstenkranz, werden häufig ebenfalls mitgeliefert. Ähnlich wie bei den Flächenreinigern ist man hier auch besser gegen Spritzwasser geschützt, angewendet wird dieses Zubehör aber besonders bei der Reinigung von Autos, Bootskörpern und anderen empfindlichen Flächen. Hinzu kommt, daß Waschbürsten auch gerne in Kombination mit Reinigungsmitteln eingesetzt werden.

Hochdruckreiniger im Vergleich


In der aktuellen Vergleichstabelle stehen 10 Modelle der Hersteller Nilfsk, Kärcher, Bosch und Skil sowie eine weitere Tabelle der Stiftung-Warentest 05/2014 als Vergleich:

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Die Ausdauer und der maximale Druck hängen von der Kompressor Leistung ab, wer regelmäßig mehr als eine Stunde am Stück mit dem Gerät arbeiten möchte, sollte in der Preiskategorie ab 300 EUR suchen, da kleinere Modelle meist schwächere Kompressoren haben. Ein weiterer Preisunterschied ist das mitgelieferte Zubehör. Die Düsenqualität ist auch entscheidend für die Reinigungsleistung. Geräte unter 100 EUR haben weniger Druck aber reichen für gelegentliche Reinigung am Auto aus, eine Empfehlung dazu: Kärcher K2 Basic - Wer mehr Leistung möchte und eine hochwertige Ausstattung der bekommt für etwa 180 EUR unseren persönlichen Sieger: Kärcher K4 Full Control

Das wichtigste bei jeder Anwendung: es sollte eine Schutzbrille getragen werden, da unvorhersehbare Mulden oder Nischen kleine Steine in die Gegenrichtung zurück schleudern und bei hohem Druck zu Geschossen werden, die vor allem dem Auge gefährlich werden können.
 
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