Datenrettung Tools: gelöschte Dateien wiederherstellen

Artikel von Carla Columna am 7. September 2018 um 17:18 Uhr im Forum Windows Tutorials - Kategorie: Ratgeber & Wissen

Datenrettung Tools: gelöschte Dateien wiederherstellen

7. September 2018     Kategorie: Ratgeber & Wissen
Jedem ist das schon einmal passiert, ob durch Virus oder fehlerhafte Updates in Windows oder Treibern, plötzlich verschwinden Dateien von der Festplatte, manchmal löscht man sie auch aus versehen selbst. Doch in der Regel lassen sich solche Dateien mit entsprechenden Tools wiederherstellen. Selbst nach dem Formatieren und Neuinstallieren kann das gelingen. In meiner Netzrecherche hab ich vieles entdeckt und möchte hier einige Tools und Anleitungen zeigen, welche ich für Hilfreich erachte.

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Seit Windows 10 gibt es auch das sogenannte "Versioning" - hierbei werden Veränderungen von Ordnern oder Dateien gespeichert. Viele kennen das von MacOS hier gibt es eine Timemachine welche ebenfalls die Historie des Datenspeichers archiviert. Solle diese Funktion aktiviert sein, können sie die gelöscht oder geänderte Datei wiederherstellen:

Wie stelle ich frühere Versionen einer Datei oder eines Ordners wieder her?
  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei oder den Ordner, und klicken Sie dann auf Vorherige Versionen wiederherstellen.
  2. Sie sehen eine Liste der verfügbaren früheren Versionen der Datei oder des Ordners. Die Liste enthält Dateien, die auf einem Backup gespeichert wurden (wenn Sie Windows Backup zum Sichern Ihrer Dateien verwenden) sowie Wiederherstellungspunkte.

Hinweis
Um eine frühere Version einer Datei oder eines Ordners wiederherzustellen, die in einer Partition enthalten ist, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei oder den Ordner am Speicherort, nicht auf die Partition. Um beispielsweise eine vorherige Version eines Bildes wiederherzustellen, das in der Partition enthalten ist, aber im Ordner Eigene Bilder gespeichert ist, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner Eigene Bilder, und klicken Sie dann auf Vorherige Versionen wiederherstellen.

Bevor Sie eine vorherige Version einer Datei oder eines Ordners wiederherstellen, wählen Sie die vorherige Version aus, und klicken Sie dann auf Öffnen, um sie anzuzeigen, um sicherzustellen, dass es sich um die gewünschte Version handelt.


Hinweis
Sie können vorherige Versionen von Dateien, die von Windows Backup erstellt wurden, nicht öffnen oder kopieren, Sie können sie jedoch wiederherstellen.
Um eine vorherige Version wiederherzustellen, wählen Sie die vorherige Version und klicken Sie dann auf Wiederherstellen.


Warnung
Die Datei oder der Ordner ersetzt die aktuelle Version auf Ihrem Computer, und die Ersetzung kann nicht rückgängig gemacht werden.

Hinweis
Wenn die Schaltfläche Wiederherstellen nicht verfügbar ist, können Sie eine vorherige Version der Datei oder des Ordners nicht an ihrem ursprünglichen Speicherort wiederherstellen. Sie können es jedoch möglicherweise öffnen oder an einem anderen Speicherort speichern.


Kann ich eine Datei oder einen Ordner wiederherstellen, der gelöscht oder umbenannt wurde?

Wenn Sie versehentlich eine Datei oder einen Ordner löschen oder umbenennen, können Sie eine frühere Version dieser Datei oder dieses Ordners wiederherstellen. Sie müssen jedoch den Speicherort der Datei oder des Ordners kennen. Gehen Sie folgendermaßen vor um eine Datei oder einen Ordner wiederherzustellen, die gelöscht oder umbenannt wurde:

  1. Klicken Sie auf das Computer-Symbol auf Ihrem Desktop, um es zu öffnen.
  2. Navigieren Sie zu dem Ordner, der die Datei oder den Ordner enthielt, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf, und klicken Sie dann auf Vorherige Versionen wiederherstellen.
  3. Wenn sich der Ordner auf der obersten Ebene eines Laufwerks befindet, z.B. D:\, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Laufwerk, und klicken Sie dann auf Vorherige Versionen wiederherstellen.
  4. Doppelklicken Sie auf eine frühere Version des Ordners, der die Datei oder den Ordner enthält, den Sie wiederherstellen möchten. (Wenn beispielsweise eine Datei heute gelöscht wurde, wählen Sie eine Version des Ordners von gestern aus, der die Datei enthält.)
  5. Ziehen Sie die Datei oder den Ordner, den bzw. die Sie wiederherstellen möchten, an einen anderen Ort, z.B. Ihren Desktop oder einen anderen Ordner.
  6. Die Version der Datei oder des Ordners wird an dem ausgewählten Speicherort gespeichert.

Tipp
Wenn Sie sich nicht an den genauen Namen der Datei oder des Ordners oder dessen Speicherort erinnern, können Sie nach diesem suchen, indem Sie einen Teil des Namens in das Suchfeld im Computerordner eingeben.



Wenn eine Partition gelöscht wurde: Partition wiederherstellen


TestDisk & PhotoRec: Partitionen zurückholen
Verloren gegangene Partitionen retten Sie mithilfe von TestDisk & PhohoRec. Die Kommandozeilen-Nutzerführung macht deutlich: Es handelt sich um ein Softwarepaket für Profis.
Download: TestDisk Download - CGSecurity

MiniTool Partition Recovery Free: Partitionen zurückholen
Alternativ zum Klassiker TestDisk & PhotoRec kommt MiniTool Partition Recovery Free infrage, um gelöschte Partitionen zurückzuholen. Die Bedienung wirkt dank grafischer Bedienerführung (GUI) im Vergleich sehr viel leichter. Im ersten Schritt bestätigen Sie den Assistenten – der Angaben zu den unterstützten Dateisystemen FAT12, FAT16, FAT32 und NTFS macht – mit Next.
Download: MiniTool Products Download Center


Tenorshare 4DDiG


Datenverlust ist ein unvermeidliches Ereignis in der digitalen Welt. Es ist sehr einfach, versehentlich einige wichtige Dateien zu löschen, was Sie dazu bringt, sich Gedanken darüber zu machen, wie man diese Daten wiederherstellen kann. Tenorshare 4DDiG Datenrettung ist Ihre Wahl, um alle verlorenen Daten von Windows/Mac/USB/SD-Karten/externe Geräte/Digitalkamera und mehr von verschiedenen Verlust Szenarien wie Löschung, Formatierung, RAW, etc. mit einer höheren Erfolgsquote wiederherzustellen.

Schritt 1: Wählen Sie eine lokale Festplatte
Schritt 2: Scannen der lokalen Festplatte
Schritt 3: Vorschau und Wiederherstellung von Dateien von der lokalen Festplatte


Freeware Datenrettung Tool: Recuva


  1. Laden Sie die Recuva herunter
  2. Klicken Sie auf "Installieren" und anschließend auf "Weiter".
  3. Geben Sie den letzten Speicherort der gelöschten Datei an und klicken danach auf "Weiter".
  4. Aktivieren Sie die Tiefensuche oder gehen direkt auf "Start".
  5. Klicken Sie auf "Erweiterte Einstellungen", um Ihre Suchergebnisse zu filtern oder den Dateinamen direkt zu suchen.
  6. Wenn Sie die gelöschte Datei gefunden haben, markieren Sie sie und gehen anschließend auf "Wiederherstellen".
  7. Wählen Sie einen Wiederherstellungsort aus. Speichern Sie die Widerherstellung nicht auf dem selben Datenträger, so wird ein Überschreien der wiederherzustellenden Daten vermieden, da diese sich ja in dem freigegebenen Speichermedium noch befinden.
  8. Bestätigen Sie mit einem Klick auf "OK". Die Datei sollte sich nun am Wiederherstellungsort befinden.


Der Klassiker Recuva rettet Dateien, die Sie aus dem Papierkorb entfernt haben. Das Programm grast die MFT-Tabelle in Windows ab, was meist zum Erfolg führt. In schwierigen Fällen fahndet die Tiefensuche auf der Festplatte nach Dateiheadern (Dateianfänge). Das ist zeitaufwendig, doch funktioniert oft – vorausgesetzt, ein Schreibvorgang hat die vermissten Dateien noch nicht überschrieben. Farbmarkierungen geben den Zustand gefundener Dateien an, die Bedienung erfolgt per Assistent. Neben Festplatten und SSDs unterstützt die Software Speicherkarten und iPods.

Die Tiefensuche brauchen Sie, wenn Sie eine Partition formatiert haben. In dem Fall findet Recuva per Standardsuchlauf vermutlich nichts mehr. Nichts zu retten ist, wenn Sie statt schnell normalgründlich formatiert haben: Während hier Windows XP die Festplatte auf kaputte Sektoren checkt, überschreibt Windows seit Vista Laufwerkinhalte tatsächlich. Dagegen sind schnellformatierte Speicherplätze glücklich für Sie, denn das löscht nur die Datei- und Ordner-MFT-Einträge, nicht die Dateien an sich.

Auch das ist nicht immer Erfolgreich. Dafür gibt es kostenpflichtige Tools deren Tiefenscann noch etwas mehr Daten auffinden kann und noch mehr Dateiformate kennt und sucht.


EaseUS Data Recovery Wizard


EaseUS ist einer der führenden Datensicherung- und Recovery - Software Hersteller. Die Programme umfassen Datensicherung und Wiederherstellung, sowie Verwaltung von Partitionen und vieles mehr.

Gelöschte Dateien unter Windows 7/8/10 mit Datenrettungssoftware wiederherstellen
EaseUS Data Recovery Wizard - ein sicheres und kostenloses Recovery-Programm. Mithilfe der Software können die Benutzer unter Windows gelöschte Dateien auf mehreren Speichergeräten wie USB-Stick oder SD-Karte wiederherstellen. Das Shareware Programm unterstützt eine kostenlose Wiederherstellung bis zu 2GB Dateien. Sie können jetzt die Datenrettung Freeware herunterladen und dann alle gelöschten Dateien & Ordner wiederherstellen. Bitte beachten Sie, dass standardmäßig nur 500MB an Daten wiederhergestellt werden kann, durch das drücken des "Teilen" Button im Programm können Sie 2GB freischalten.

Der Anbieter EaseUS stellt auch eine Anleitung bereit um gelöschte Dateien wiederherstellen zu können.


Hardware Defekt der Festplatte


Wenn Ihre Festplatte mit wichtigen Daten elektronisch oder mechanisch defekt ist, haben Sie keinen Zugriff mehr darauf. Bevor Sie den teuren Weg zum Datenrettungslabor einschlagen, sollten Sie versuchen, die Steuerplatine (Controller) der Platte auszutauschen. Ist die Platte lediglich elektronisch kaputt, können Sie sie so manchmal wiederbeleben – das klappt öfter, als man denkt. Die gleiche Steuerplatine finden Sie nur in einer baugleichen Festplatte. Eine solche über die Produktbezeichnung bei Ebay und Co. zu finden, ist nicht einfach. Dazu müssen Sie die Festplatte ausbauen, damit Sie die Steuerplatine auf der Unterseite und den Info- Aufkleber auf der Oberseite sehen können. Sehen Sie sich bei den Suchergebnissen die Bilder der Platinen der angebotenen Platten an. Denn auch bei der Bezeichnung nach modellgleichen Festplatten müssen nicht unbedingt dieselben Komponenten verbaut sein. Haben Sie eine Platte gefunden, deren Steuerplatine zumindest auf dem Bild wie die Ihrer kaputten Festplatte aussieht, dann sollten Sie zuschlagen. Denn der Preis für die gebrauchte Festplatte ist garantiert um ein Vielfaches geringer, als die Datenrettung in einem Speziallabor kosten würde.

Ersatz prüfen, Platine tauschen
Wenn Sie die gebraucht gekaufte Festplatte haben, sollten Sie zunächst testen, ob sie korrekt funktioniert. Schließen Sie sie also an den PC an und sehen Sie mit dem Windows-Explorer nach, ob darauf bereits Partitionen vorhanden sind. Falls nicht, versuchen Sie, die Festplatte über die Systemsteuerung mit der Datenträgerverwaltung zu formatieren. Klicken Sie in der Laufwerksdarstellung mit der rechten Maustaste auf den einzigen Eintrag, bei dem „nicht initialisiert“ steht. Nun wählen Sie „Datenträger initialisieren“ und „OK“. Danach klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Balken rechts daneben, wählen „Neue Partition“ oder „Neues einfaches Volume“ und folgen dem Assistenten. Hat das alles fehlerfrei geklappt, kopieren Sie testweise ein paar Dateien auf die Partition. Funktioniert auch dies, ist die Festplatte offenbar intakt und Sie können deren Steuerplatine verwenden.

Bauen Sie die Festplatte mit der Ersatzplatine wieder aus. Dann können Sie sich an den Platinentausch machen. Dazu brauchen Sie einen passenden Schraubendreher (meist „Torx T8“, 2,31 mm Durchmesser). Schrauben Sie damit bei der defekten und der funktionierenden Festplatte vorsichtig die Platinen ab. Bei älteren Festplatten müssen Sie manchmal zusätzlich ein Flachbandkabel abziehen. Zumeist ist zwischen Steuerplatine und Festplatte eine Lage isolierender Schaumstoff mit einer Aussparung dort, wo die Kontakte der Platine auf der Festplatte aufliegen. Den sollten Sie keinesfalls entfernen. Schrauben Sie daraufhin die Ersatzsteuerplatine möglichst genau auf die alte Festplatte. Stecken Sie gegebenenfalls noch das zuvor abgezogene Flachbandkabel an. Anschließend bauen Sie Ihre alte Platte in Ihren PC ein – war die Reparatur erfolgreich, können Sie wieder auf Ihre Daten zugreifen.

Die letzte Rettung: Das Datenlabor
Falls alle Rettungsversuche erfolglos bleiben, kann Ihnen, wenn überhaupt, nur noch ein professionelles Datenrettungslabor wie etwa Kroll Ontrack oder Convar helfen. Diese Unternehmen haben sich genau auf diese Art von Fällen spezialisiert. Egal, ob Headcrash in einer Festplatte oder eine mit Kaffee überschüttete USB-Festplatte – solange die physikalischen Informationen auf dem Medium vorhanden sind, lassen sich die Daten meist retten.

Aber Vorsicht: Die Grenzen der Datenrettung sind klar gezogen! Generell gilt: Ist die physikalische Information durch Beschädigung der Medienbeschichtung nicht mehr vorhanden, kann kein Datenrettungslabor der Welt helfen. Gleiches gilt auch, wenn ein Sektor überschrieben wurde. Sind die Daten zum Beispiel durch eine Daten-Shredder-Software mehrfach mit Zufallsinhalten überschrieben, können auch die Spezialisten nicht mehr viel ausrichten. Zudem können Hardware-Defekte aber noch zusätzlich logische Schäden hervorrufen. Eine fehlerhafte Steuerelektronik einer Festplatte kann Daten falsch auf die Magnetscheiben schreiben. Damit liegen nur defekte Daten vor. In der Praxis ist es dann nicht mehr möglich, solche Daten mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln wiederherzustellen.

Standardpreise für die Datenrettung gibt es nicht. Holen Sie deshalb unbedingt Angebote von verschiedenen Dienstleistern ein. Gut ist, wenn die Preise erfolgsabhängig sind. Viele Datenretter wollen aber schon für die erste Untersuchung Geld sehen, oft bis zu 120 Euro. Die in der Werbung auf den Webseiten von Datenrettungslaboren genannten Preise für Festplatten, USB-Sticks oder Speicherkarten können Sie erfahrungsgemäß oft gut verdreifachen bis vervierfachen. Beauftragt man ein Datenrettungslabor, helfen genaue Auskünfte über Art und Hergang des Datenverlusts, die Datenrekonstruktion zu beschleunigen.


Fazit: Zusammenfassung


Bei Datenverlust kann man vorgehen wie der Artikel aufgebaut ist, sprich die einfachste Methode zuerst und sich dann vorarbeiten. In den meisten Fällen ist die Wiederherstellung von Dokumenten und Bildern auf verschiedenen Datenträger relativ gut möglich. Doch gerade wenn nach dem löschen oder dem defekt von Daten noch viele Schreibvorgänge auf der Festplatte stattfinden oder diese fehlerhafte bzw beschädigte Sektoren hat, wird es schwieriger die Ursprungsdaten zu sammeln und die Datei zu rekonstruieren. Daher kann es sein das man mit kostenloser Software oft nicht weiter kommt. Hier bietet es sich an auch mal die Testversion von führenden Softwareherstellern zur Datenrettung, wie EaseUS, zu installieren - da hier oft Algorithmen vorhanden sind welche Dateifragmente nach diversen Kriterien finden und zusammensetzen können. Gerade bei Bildern kann man gut Fragmente zusammensetzen und ggf fehlende Daten füllen so dass zumindest ein Teil des Bildes wieder sichtbar wird. Sollte alles nichts helfen, und die Festplatte ist Hardwareseitig defekt, wird es definitiv teuer. Wichtig ist, nicht in Panik verfallen und voreilig überteuerte oder unnötige Dienste in Anspruch nehmen sondern diesen Ratgeber noch mal lesen.
 

Kommentare

#2 11. September 2018
Ja Recuva habe ich kennengelernt, als die micro SD in meinem Smartphone den Geist aufgegeben hat.
Bessere Ergebnisse bei der Datenrettung habe ich jedoch mit Photorec erzielt.