Teuer und wirkungslos - warum viele Beauty-Produkte überflüssig sind

Artikel von Tommy Weber am 28. Juni 2021 um 15:12 Uhr im Forum Gesundheit & Körperpflege - Kategorie: Ratgeber & Wissen

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Teuer und wirkungslos - warum viele Beauty-Produkte überflüssig sind

28. Juni 2021     Kategorie: Ratgeber & Wissen
Wer heute durch einen Drogeriemarkt geht, wird meterlange Regale mit sehr vielen Beauty-Produkten finden, die viel versprechen, aber kaum eines dieser Versprechen halten können. Ist teuer gleich besser und kann reichlich auch viel helfen? Es gibt Produkte für die Schönheit, die sind toll aufgemacht, sie kosten richtig viel Geld und sind vollkommen überflüssig. Gold und Kaviar, Gelee Royal, das geheimnisvolle Q10 und nicht zu vergessen die berühmte Hyaluronsäure klingen verheißungsvoll, aber nicht selten verbirgt sich dahinter heiße Luft.

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Grundsätzlich gilt aber: Die Wirkstoffe können der Haut nicht schaden, nur leider sind die Moleküle in der Regel viel zu groß, um durch die oberste Hautschicht zu dringen. Die Wirkung verpufft im wahrsten Sinne des Wortes an der Oberfläche. Es gibt noch mehr Beispiele für Beauty-Produkte, die nichts bringen.

Zähne zusammenbeißen: Aufhellende Zahncremes helfen nicht
Wer kennt sie nicht, die Werbung für die Zahncremes, die die Zähne weißer machen soll? Hier gilt: Es gibt keine Zahnpasta, die Zähne bleichen und damit weißer machen kann. Was diese Zahncremes können, ist lediglich, die Ablagerungen von der Oberfläche der Zähne zu entfernen, die durch Tee, Zigaretten, Kaffee oder Rotwein entstehen. Damit stellen sie den ursprünglichen Farbton der Zähne wieder her, aber kaum jemand hat so weiße Zähne, wie es in der Werbung gerne gezeigt wird. Es gibt jedoch noch ein Argument, was gegen eine Zahnpasta mit aufhellender Wirkung spricht: Die Zahncremes enthalten mehr sogenannte Schleifkörper als normale Zahncremes. Wer sich regelmäßig mit einer solchen Zahnpasta die Zähne putzt, bekommt keine weißeren Zähne, sondern putzt systematisch den schützenden Zahnschmelz von den Zähnen.

Besser ist es, sich die Zähne mit einer normalen Zahncreme zu putzen und sich die Zähne von einem Profi, also von einem Zahnarzt aufhellen zu lassen. Der Zahnarzt kann am besten beurteilen, welche Methode für seine Patienten geeignet sind und welche nicht.

Schwamm drüber
Wenn Make-up Profis, also Maskenbilder das Wort Make-up-Schwämmchen hören, haben sie bestenfalls ein mitleidiges Lächeln übrig. Diese Schwämmchen sind etwas für Amateure, die nicht wissen, dass die Foundation nur mit den Fingern auftragen wird. Auf diese Weise sieht das Make-up natürlicher und deutlich frischer aus. Wer das Make-up mit einem Schwämmchen aufträgt, erwischt in den meisten Fällen zu viel und sieht dann entsprechend „überschminkt“ und angemalt aus. Das Schminken mit dem Schwämmchen hat dazu noch einen sehr unhygienischen Nebeneffekt: In dem kleinen Schwamm sammeln sich sehr gerne Bakterien aller Art an, die zu unangenehmen Hautreizungen und Irritationen führen können. Die Schwämmchen sind komplett überflüssig und vor allem noch kontraproduktiv.

Wer auch geschminkt natürlich aussehen möchte, sollte die Foundation wie die Profis mit den Fingern auftragen und sie anschließend sanft in die Haut einklopfen.

Zwei-in-eins - dann besser keins
Es klingt zunächst einmal sehr praktisch und sehr vernünftig: Warum eine Spülung und ein Shampoo kaufen, wenn es doch beides in einer Flasche gibt? Leider kann so etwas aber nicht funktionieren, denn ein Produkt, was sogenannte waschaktive Substanzen enthält, kann nicht noch pflegen. Um die Tatsache zu verschleiern, benutzen die Hersteller Silikon, was sich um das Haar schmiegt, es wunderbar glättet und optisch gut aussehen lässt. Von Pflege ist hier allerdings nicht die Rede, da die meistens billigen Silikone die Haare nur beschweren und verkleben. Bei einem Medikament würde man sagen: Es bekämpft nur die Symptome, aber nicht die Ursachen.

Wer seine Haare wirklich gut pflegen möchte, muss etwas Zeit mitbringen. Shampoo, Spülung und Kur sollten immer extra angewendet werden. Alle, die es eilig haben, können etwas Haaröl in die Spitzen kneten, ohne das Öl wieder auszuwaschen. Dies sorgt für einen glänzenden Effekt und pflegt die Haare zugleich.

Was hilft gegen Schwangerschaftsstreifen? Nichts!
Viele Frauen freuen sich, wenn sie schwanger sind und tragen stolz ihre „Babykugel“ vor sich her. Die Schwangerschaft wäre eigentlich perfekt, wären da nicht die unschönen Schwangerschaftsstreifen. Jetzt kommt die schlechte Nachricht: Es gibt kein Mittel gegen die Streifen, die sich auf dem Bauch bilden, erst recht kein Mittel, was vorbeugt. Fakt ist: Das Unterhautgewebe reißt, da hilft auch kein Öl mehr und es gibt keins, was so tief in die Haut eindringen kann, um ein Einreißen zu verhindern.

Schwangerschaftsstreifen oder Dehnungsstreifen sind heute kein Problem mehr und gelten schon lange nicht mehr als Schönheitsmakel. Es gibt immer mehr Frauen, die inzwischen stolz ihren Babybauch mit Schwangerschaftsstreifen zeigen. Sie wollen damit sagen: Jeder Körper ist schön und vermeintliche Makel machen den Bauch noch schöner. Sich über Schwangerschaftsstreifen aufzuregen, bringt nichts und ist überflüssig, da es dagegen kein Mittel gibt.

Cellulite-Cremes oder die Zellen machen, was sie wollen
Cellulite ist für viele Frauen immer noch ein Albtraum und sie verwenden viel Zeit und Geld, um aus diesem Albtraum zu erwachen. Im Kampf gegen die Orangenhaut ist es ähnlich wie bei den Schwangerschaftsstreifen: Die Waffen reichen einfach nicht aus. Es gibt keine Creme, die so tief unter die Haut dringen kann, um die Fettzellen auch nur annähernd zu erreichen. Alle bisherigen Studien und Produkttests haben gezeigt: bislang gibt es keine Creme und kein Serum, um mit der Cellulite fertig zu werden. Die Wirkung der teuren Cremes ist die gleiche wie die einer Körperlotion aus dem Supermarkt, nur die Durchblutung wird angeregt, mehr passiert nicht.

Sport und eine gesunde, ausgewogene Ernährung können dabei helfen, die unschönen Dellen an den Oberschenkeln wenigstens zu mildern. Im Sommer einen Selbstbräuner auftragen ist ebenfalls eine gute Idee, denn auf der leicht gebräunten Haut fallen die Dellen nicht so auf.

Augencremes? Augen auf bei der Geldverschwendung
Sie sind richtig teuer und versprechen ein makelloses Aussehen: Augencremes. Wer sich auf dieses Versprechen verlässt, kann sein Geld gleich zum Fenster hinauswerfen. Diese viel gepriesenen Cremes können nicht in die Haut eindringen und auch hässliche Augenringe nicht wegzaubern. Die dunklen Augenringe sind genetisch bedingt, sie lassen sich also nicht einfach wegcremen. Dermatologen halten Augenpflege grundsätzlich jedoch für richtig, da die Haut um die Augen besonders dünn ist.

Es reicht völlig aus, auf eine Feuchtigkeitscreme zu setzen, um die dünne Haut rund um die Augen zu schützen. Sollten die Augenringe zu dunkel sein, kann eine leicht gelbliche Abdeckcreme helfen, die den Hautton neutralisiert, was übrigens auch für die Augenringe nach einer langen Partynacht gilt.

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Bildquelle: © Depositphotos.com / Milkos
 

Kommentare

#3 29. Juni 2021
Kosmetik ist meist abzocke, ist ja auch für Frauen optimiert deshalb ist es auch teurer, wie alles für Frauen. Aber es zeigt sich, dass man mit genug Marketing und Werbung auch Männer super gut ausnehmen kann in dem Körperpflege-Sektor. Die Bruttorendite auf Männerprodukte ist zwar geringer, aber immer noch quasi aus Dreck Gold machen ^^

Wenn ich Frau wäre, würde ich mich über die Preise für Frauenprodukte aufregen und Gleichberechtigung fordern
 
#4 10. Juli 2021
Vielen Dank für diesen Artikel! Ich habe es bisher bei einer solchen Zahncreme belassen. Ein weniger Besserung gab es, aber das war überschaubar.