Was macht eine glückliche Beziehung aus?

Artikel von Tommy Weber am 12. Juli 2021 um 16:08 Uhr im Forum Allgemeines & Sonstiges - Kategorie: Ratgeber & Wissen

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Was macht eine glückliche Beziehung aus?

12. Juli 2021     Kategorie: Ratgeber & Wissen
Romantik, Leidenschaft, perfekte Harmonie im Alltag – sieht so die perfekte Beziehung aus? Allen, die jetzt leicht panisch werden, sei gesagt, so sieht eine Beziehung nur in kitschigen Liebesromanen oder ebenso kitschigen Filmen aus. Alle, die länger als einige Monate in einer festen Beziehung leben oder gelebt haben, wissen, dass es sich bei der in jeder Hinsicht perfekten Beziehung um ein total überzogenes Idealbild handelt.

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Das Gegenteil ist wahrscheinlicher, denn das Geheimnis einer glücklichen Beziehung liegt in den kleinen Banalitäten, den winzigen Details, wie beispielsweise die Pflege von gemeinsamen Ritualen im alltäglichen Leben.

Kleine Makel sollten keine Rolle spielen
„Nobody‘s perfect“ – dies gilt auch für die Partner in einer Beziehung. Niemand ist perfekt und jeder hat seine kleinen Macken und Makel. Daher ist die Entspanntheit eine wichtige Zutat für ein glückliches Zusammenleben. Dass jeder andere Interessen und eine eigene Meinung hat, ist völlig normal, passen zwei Menschen nicht perfekt zusammen, dann bleibt die Beziehung frisch. Sicher nerven die kleinen Angewohnheiten des anderen, aber wozu gibt es Toleranz? Würden beide gleich ticken, dann wäre die Beziehung schon nach sehr kurzer Zeit sehr langweilig. Also, einfach mal darüber hinwegsehen, wenn der Partner oder die Partnerin nerven, das Leben ist zu kurz, um sich über Kleinigkeiten aufzuregen.

So wichtig ist es, sich gegenseitig zu unterstützen
In einer guten Beziehung ist der Partner zugleich der beste Freund und Ratgeber. Er interessiert sich für die beruflichen und die privaten Vorhaben, aber ohne alles zu hinterfragen oder von vorneherein abzulehnen. Kritik ist erwünscht, aber sie sollte auf jeden Fall konstruktiv sein, ständige Besserwisser und Nörgler sind Gift für eine Beziehung . Lästige Pflichten bleiben in einer gesunden Beziehung nicht nur an einem Partner hängen, sie werden gemeinsam erledigt. Der Partner oder die Partnerin sollte immer spüren: Da ist jemand, der mich nicht im Stich lässt, der mich bei meinen Vorhaben unterstützt und mir hilft, selbst wenn es mal stressig wird.

„Beziehungskonten“ sind Beziehungskiller
Sparsamkeit ist eine Tugend, die auch ihre guten Seiten hat, Geiz ist hingegen hässlich und kann eine Beziehung sehr schnell töten. Ein „Beziehungskonto“ zu führen, ist eine Garantie dafür, dass die Beziehung schnell ein Ende findet. Wer möchte schon mit jemandem zusammenleben der die eigenen „Leistungen“ gegenüber dem Partner oder der Partnerin ständig aufrechnen und anschließend auf eine Gegenleistung besteht? Selbst wenn das Gefühl entsteht, dass man selbst gerade etwas mehr für das Zusammenleben tut, ist so etwas noch lange kein Grund, es dem anderen vorzuhalten. Auf der anderen Seite sollte der Partner dies aber nicht ausnutzen und sich für den „Einsatz“ erkenntlich zeigen, ohne dass es notwendig ist.

Glückliche Beziehungen finden nicht öffentlich statt
Die sozialen Netzwerke machen es möglich, dass jeder nach Herzenslust seine Beziehung mit der breiten Öffentlichkeit teilen kann. Da gibt es die nervigen Knutschfotos auf Facebook und nicht enden wollende, peinliche Pärchen-Selfie Fotoserien auf Instagram. Viele werden jetzt vielleicht sagen: Warum soll ich nicht aller Welt zeigen, wie glücklich ich bin? In einer nicht repräsentativen Studie aus den USA haben Forscher jetzt herausgefunden, dass Menschen, die ihre Beziehung auf diese Weise öffentlich machen, ein Gefühl von sehr großer Unsicherheit kaschieren wollen. Sie sind sich ihres Erfolgs beim anderen Geschlecht nicht sicher und möchten demonstrieren, wie furchtbar glücklich sie darüber sind, endlich in einer Beziehung zu leben.

Diese Postings in den sozialen Netzwerken dienen im Grunde nur dem eigenen Ego, sie sind noch lange kein Zeichen für eine glückliche Beziehung. Die schönsten Blumen blühen bekanntlich immer im Verborgenen.

Am gleichen Strang ziehen
Toleranz gegenüber dem Partner oder der Partnerin ist wichtig, aber eine Beziehung kann nicht glücklich werden, wenn zwei Menschen vollkommen unterschiedliche Vorstellungen vom Leben haben. Geht es um die wichtigen Fragen im Leben, dann ist es schon wichtig, dass beide am gleichen Strang ziehen. Es gibt viele Details im Lebensentwurf, hinter denen beide Partner stehen sollten. Beispielsweise ist es die Frage, ob man Kinder möchte, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist und wie viele Kinder es sein sollen. Es ist normal, über dieses oder jenes zu diskutieren, aber bei wichtigen Entscheidungen sollte schon Einigkeit herrschen. Ein guter Tipp für die Beziehung ist hier: Sich einfach entspannen und die Dinge gelassen auf sich zukommen lassen.

Kleine Rituale und ihre große Bedeutung
Menschen sind von Natur aus Gewohnheitstiere, denn kleine Gewohnheiten machen einfach glücklich. So etwas gilt auch für eine Beziehung. Im alltäglichen Zusammenleben braucht es keine großen Liebesbeweise, die für mehr Halt sorgen, es sind vielmehr die kleinen Rituale, die eine Beziehung und eine Liebe festigen. Dies kann das gemeinsame Frühstück am Sonntagmorgen sein, der gemütliche Abend mit einem Glas Wein und einer DVD oder ein gemeinsamer Ausflug. In einer Allensbacher Studie, für die 1600 Paare befragt wurden, gab der überwiegende Teil der Befragten an, dass es eher die kleinen Dinge sind, die eine Beziehung glücklich machen.

Bloß keinen Streit vermeiden
Streit in der Beziehung ist wie das Salz in der Suppe: Es kommt immer auf die richtige Dosierung an. Ist es zu wenig Salz, dann schmeckt die Suppe fade, zu viel Salz hingegen macht die Suppe ungenießbar. Dass ein Paar nicht ständig einer Meinung ist, dürfte jedem einleuchten. Es gibt immer wieder Punkte, über die gestritten wird, aber es sollte auf eine zivilisierte Art geschehen. Den Partner oder die Partnerin zu beleidigen oder verbal zu erniedrigen, geht gar nicht. Streiten ist eine andere Art von Meinungsaustausch und dabei sollte es auch bleiben. Die vermeintlich negativen Seiten des Partners haben in diesem etwas anderen Meinungsaustausch nichts zu suchen.

Dem Streit immer wieder aus dem Weg zu gehen, oder sich dem Partner unterzuordnen, damit es erst gar nicht zu Streitigkeiten kommt, ist ebenfalls nicht richtig. Dieses Verhalten wird früher oder später die Beziehung auseinanderbrechen lassen.

Mangelnder Respekt - der häufigste Beziehungskiller
Es klingt zwar banal, aber am häufigsten scheitert eine Beziehung an mangelndem Respekt. Ein Streit kann auch mal heftig sein, aber wer dem Partner oder der Partnerin respektlos begegnet, ist es nicht wert, weiter in einer Beziehung zu leben. Selbst harmlos klingende Kommentare können hier sehr verletzend sein und mit der Zeit weiß der eine, wie er den anderen wütend machen kann. Wer sich respektvoll verhält, ist sich auch nicht zu schade, die eigenen Fehler einzugestehen.

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