Metformin: Ein Hoffnungsträger bei Knieschmerzen durch Arthrose

Die Behandlung von Kniearthrose stellt eine große Herausforderung dar. Millionen Menschen weltweit sind davon betroffen. Neuere Forschungsergebnisse zeigen nun, dass ein bewährtes Diabetes-Medikament vielversprechende Ergebnisse in der Linderung von Schmerzen und Steifheit bei übergewichtigen Personen mit Kniearthrose bringt – ein Durchbruch, der potenziell invasive chirurgische Eingriffe hinauszögern könnte.

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Metformin: Ein Hoffnungsträger bei Knieschmerzen durch Arthrose

4. Mai 2025 von   Kategorie: Wissenschaft
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Kniearthrose und ihre Auswirkungen


Kniearthrose, auch bekannt als Gonarthrose, betrifft mehr als nur die Gelenke. Sie beeinflusst die Lebensqualität, da sie Beweglichkeit und Aktivitäten des täglichen Lebens erheblich beeinträchtigen kann. Eine übermäßige Belastung des Gelenks ist vor allem bei übergewichtigen und fettleibigen Personen ein häufiges Problem. Es kommt zur Entzündung, die den fortschreitenden Verlauf der Erkrankung begünstigt.

Metformin: Ein bewährtes Medikament mit neuer Anwendung


Metformin hat sich seit den 1950er Jahren als erste Behandlung für Typ-2-Diabetes bewährt. Doch die neueste Studie – eine Zusammenarbeit der Monash University und des Menzies Institute for Medical Research – hat ergeben, dass Metformin auch bei übergewichtigen Menschen mit Kniearthrose die Schmerzen signifikant reduzieren kann. Profesor Flavia Cicuttini, die leitende Autorin, bemerkte, dass Metformin eine kostengünstige, sichere Medikation darstellt, die den Patienten helfen könnte, Operationen zu verzögern.

Der Studienaufbau


Bei der Untersuchung wurden 107 übergewichtige, nicht-diabetische Teilnehmer ab 40 Jahren rekrutiert. Diese litten seit mindestens sechs Monaten unter Knieschmerzen. Sie wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt – die eine erhielt Metformin, die andere ein Placebo. Der Behandlungseffekt wurde über einen Zeitraum von sechs Monaten beobachtet. Messungen der Schmerzen erfolgten anhand eines visuellen Analogskala-Systems, das von null – "keine Schmerzen" – bis 100 – "schlimmste vorstellbare Schmerzen" – reichte.

Ergebnisse und deren Bedeutung


Die Ergebnisse waren vielversprechend. Teilnehmer, die Metformin einnahmen, berichteten von einer durchschnittlichen Schmerzlinderung von 31,3 Punkten, während die Placebo-Gruppe nur 18,9 Punkte reduzierte. Obwohl die Effektstärke von 0,43 als moderat gilt, zeigt sie doch einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Auch die Steifheit und Funktion der Gelenke verbesserte sich signifikant in der Behandlungskohorte.

Nebenwirkungen und Sicherheitsprofil


Wie bei jeder Medikation traten auch hier Nebenwirkungen auf. Diese beinhalteten mild bis moderat ausgeprägte Durchfälle und Bauchbeschwerden. Dennoch waren keine schwerwiegenden Ereignisse zu verzeichnen. Die Forscher führten die Langlebigkeit und Sicherheit von Metformin darauf zurück, dass es auch bei anderen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt wird – z. B. beim polyzystischen Ovarsyndrom.

Aussichten für die Behandlung von Kniearthrose


Die Ergebnisse legen nahe, dass Metformin möglicherweise "off-label", also außerhalb der zugelassenen Indikation, zur Behandlung von Kniearthrose eingesetzt werden könnte. Dies könnte durch telemedizinische Ansätze erfolgen. Behandlungen könnten somit auch in ländlichen und abgelegenen Regionen zugänglich gemacht werden. Die vorliegenden Daten sind vielversprechend, aber es besteht Bedarf an größeren klinischen Studien zur Bestätigung dieser Ergebnisse.

Fazit


Die Entdeckung, dass Metformin bei Kniearthrose helfen kann, könnte die Behandlungslandschaft für diese weit verbreitete Erkrankung revolutionieren. Die Möglichkeit, invasivere chirurgische Eingriffe hinauszuzögern, stellt für viele Betroffene eine erhebliche Verbesserung ihrer Lebensqualität dar. Die fortlaufende Forschung zu Metformin und ähnlichen Medikamenten könnte wertvolle neue Erkenntnisse liefern, die auch über die Grenzen der gegenwärtigen Indikationen hinausgehen.

Quelle: Monash Universität